Beitragserhöhung in der privaten Krankenversicherung 2025

2025 wird es teurer

Im Jahr 2025 müssen viele privat Versicherte in Deutschland mit erheblichen Beitragserhöhungen rechnen. Erwartet wird eine durchschnittliche Erhöhung von 18 Prozent

Für Privatversicherte bedeutet dies eine erhebliche Erhöhung ihrer monatlichen Beiträge. Die durchschnittlichen monatlichen Kosten für eine PKV betragen damit rund 623 Euro im Jahr 2025. Dies stellt für viele Versicherte eine deutliche Mehrbelastung dar. Besonders betroffen sind langjährig Versicherte und diejenigen, deren Tarife bereits höher ausfallen.

Warum steigt 2025 der Beitrag in der PKV?

Im Jahr 2025 müssen viele privat Versicherte mit höheren Beiträgen rechnen. Besonders betroffen sind Versicherte, deren Tarife in den letzten Jahren keine Anpassungen erfahren haben oder die nur in geringem Maße angepasst wurden. So vielschichtig wie die Tarife sind auch die Gründe für eine Beitragserhöhung:

  • Steigende Gesundheitskosten: Höhere Löhne für medizinisches Personal und neue Medikamente führen u.a. zu einem stetigen Anstieg der Gesundheitskosten. In der PKV gab es in den letzten 10 Jahren z.B. im Bereich der stationären Leistungen eine Kostenanstieg von 41 %. Die Kosten für Zahnbehandlung und Zahnersatz sind im gleichen Zeitraum sogar um 79 % gestiegen.
  • Anhaltend niedrige Zinsen
  • Steigende Lebenserwartung: Zusätzliche Lebensjahre durch steigende Lebenserwartung müssen bei der Prämienberechnung berücksichtigt werden. Denn für die zusätzlichen Lebensjahre fallen Gesundheitskosten an. Durch die Bildung von Altersrückstellungen muss die PKV vorausschauend diese höheren Kosten bereits heute in den Beiträgen berücksichtigen. 
  • Bessere Diagnosen und Therapien: Der medizinische Fortschritt und die Forschung machen es möglich, dass heutzutage Krankheiten erfolgreich behandelt werden können, für die es vor einigen Jahren noch keine Hilfe gab. Doch neue fortschrittliche Verfahren und Techniken bringen zusätzliche Kosten mit sich. 
  • Zunahme von Volkskrankheiten: Stress, ungesunde Ernährung und wenig Bewegung sorgen für einen Anstieg bei Diabetes mellitus, Übergewicht oder Rückenerkrankungen. Auch dies führt zuzunehmenden Gesundheitskosten.

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Übersicht: Anpssungen nach Versicherung*

Allianz

  • Tarif Allianz MB 100 – Anpassung: –6 %
  • Tarif Allianz MP 100 – Anpassung: 6–7 %

ARAG

  • Tarif ARAG 210, 200, 201, 203, 205, 207, 208, 209 – Anpassung: 5–10 %
  • Tarif ARAG MedBest MB1200 – Anpassung: 10 %
  • Tarif ARAG MedBest MB1500 – Anpassung: 8–9 %
  • Tarif ARAG MedExtra ME1200 – Anpassung: 10–11 %
  • Tarif ARAG MedExtra ME1500 – Anpassung: 9–10 %

AXA

  • Tarif AXA EL Bonus-U – Anpassung: 12–15 %
  • Tarif AXA Vital 900-U – Anpassung: 5–6 %
  • Tarif AXA ActiveMe-U – Anpassung: 4 %

Barmenia

  • Tarif  Barmenia einsA expert (EXP1) – Anpassung: 12–15 %
  • Tarif  Barmenia einsA expert+ (EXP1+) – Anpassung: 11–12 %
  • Tarif  Barmenia einsA prima (PRIM1) – Anpassung: 12–14 %
  • Tarif  Barmenia einsA prima+ (PRIM1+) – Anpassung: 16–18 %
  • Tarif  Barmenia VHV1A+, VHV1C+, VHV1D+ – Anpassung: 13 %

Continentale

  • Tarif Continentale BUSINESS – Anpassung: 9–10 %
  • Tarif Continentale COMFORT-U – Anpassung: 19–20 %
  • Tarif Continentale ECONOMY-U – Anpassung: 20–21 %
  • Tarif Continentale PREMIUM – Anpassung: 21–23 %

Debeka

  • Tarif Debeka PNW – Anpassung: 20–40 %

Generali

  • Tarif Generali GesundheitProMed1 – Anpassung: 9–10 %

Gothaer

  • Tarif Gothaer MediComfort – Anpassung: 16 %
  • Tarif Gothaer MediCompact Plus 240, MediCompact Plus 480 – Anpassung: 13–14 %
  • Tarif Gothaer MediCompact Premium – Anpassung: 15–19 %
  • Tarif Gothaer MediVita 500 – Anpassung: 15 %

Hallesche

  • Tarif Hallesche NK.select XL Bonus – Anpassung: 7–8 %
  • Tarif Hallesche NK.select XL 600 – Anpassung: 10 %
  • Tarif Hallesche NK.select XL 1200 – Anpassung: 9 %
  • Tarif Hallesche NK.select XL 3000 – Anpassung: 9 %
  • Tarif Hallesche MAS.1 – Anpassung: 15 %
  • Tarif Hallesche MAS.Bonus – Anpassung: 13–14 %
  • Tarif Hallesche NK.Bonus – Anpassung: 15 %
  • Tarif Hallesche NK.4 – Anpassung: 5–6 %
  • Tarif Hallesche NK.3 – Anpassung: 15–17 %
  • Tarif Hallesche NK.1 – Anpassung: 5–6 %
  • Tarif Hallesche KS.2 – Anpassung: 13–14 %

HanseMerkur

  • Tarif HanseMerkur KVS 3 – Anpassung: 11–12 %

Inter

  • Tarif Inter QualiMed Exklusiv – Anpassung: 3–6 %
  • Tarif Inter QualiMed Premium – Anpassung: 1–7 %
  • Tarif Inter QualiMed Basis – Anpassung: 5–10 %
  • Tarif Inter JA S20 U – Anpassung: 12–19 %
  • Tarif Inter ZAK 3S U – Anpassung: 17–19 %

Münchener Verein

  • Tarif Münchener Verein BONUS CARE CLASSIC 866 – Anpassung: 18 %
  • Tarif Münchener Verein EXCELLENT 728 – Anpassung: 24–25 %
  • Tarif Münchener Verein ROYAL 891, 892 – Anpassung: 11–13 %

R+V

  • Tarif R+V AGIL comfort 0 – Anpassung: 11 %
  • Tarif R+V AGIL comfort 1920 – Anpassung: 14 %
  • Tarif R+V AGIL comfort 480 – Anpassung: 13–14 %
  • Tarif R+V AGIL comfort 960 – Anpassung: 12–13 %

SDK

  • Tarif SDK AM 30 / AM 31 – Anpassung: 9–10 %
  • Tarif SDK AM 32 / AM 33 – Anpassung: 10–11 %
  • Tarif SDK AM 10 / AM 11 / AM 12 – Anpassung: 11–16 %

Signal Iduna

  • Tarif Signal Iduna Comfort + – Anpassung: 11–12 %
  • Tarif Signal Iduna Prime – Anpassung: 12–14 %
  • Tarif Signal Iduna KOMFORT 3 – Anpassung: 9 %

universa

  • Tarif universa uni-VE 2000G – Anpassung: 8–11 %
  • Tarif universa uni-VE 2000H – Anpassung: 7–10 %
  • Tarif universa uni-intro Privat 600 – Anpassung: 9–14 %
  • Tarif universa uni-A 620 – Anpassung: 11–14 %
  • Tarif universa uni-A 1360 – Anpassung: 13–17 %

*Bei den aufgeführten Prozentsätzen handelt es sich um die Anpassung der Prämien für Neukunden. Bei Bestandskunden fällt die Anpassung in der Regel geringer aus. 

Tricks bei Anpassungen: So werden PKV-Versicherte besänftigt

Beitragsanpassungen in der PKV sind aufgrund des medizinischen Fortschritts unausweichlich. Um Versicherte zu beruhigen, lassen sich einige Anbieter besondere Maßnahmen einfallen. Folgende "Tricks" werden in der privaten Krankenversicherung angewendet:

Treuebonus / Tarifbonus / Nachlass
Für Bestandskunden gibt es eine zeitlich befristete Gutschrift. Der Versicherer gewährt einen Beitragsrabatt von z.B. 30 Euro im Monat. Damit wird die Beitragsanpassung abgemildert. Was viele Versicherte jedoch nicht wissen: Entfällt die Gutschrift nach einem Jahr, bedeutet dies faktisch die nächste saftige Erhöhung. Denn ein Bonus wird aus Überschüssen des Versicherers finanziert. Bei steigenden Kosten und geringeren Kapitalerträgen entfällt der Bonus. Lassen Sie sich also von dieser kurzfristigen Maßnahme nicht blenden.

Erhöhung des Selbstbehalts
Konstanter Beitrag, aber höhere Selbstbeteiligung – mancher Versicherer greift zu diesem Mittel, um den Versicherungsschutz auf den ersten Blick nicht zu verteuern. Dies belastet den Kunden zwar erst, wenn Rechnungen eingereicht werden, stellt im Kern jedoch eine "versteckte" Beitragsanpassung dar.

PKV wechseln oder abschließen?
Wir unterstützen Sie!

Ob Sie in die private Krankenversicherung wechseln oder einen neuen Tarif abschließen möchten – eine fundierte Beratung ist entscheidend. Wir helfen Ihnen, die passenden Tarife zu vergleichen und eine Entscheidung zu treffen, die optimal zu Ihrer Lebenssituation passt. 

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Was können Versicherte tun, um mit der Erhöhung umzugehen?

Es gibt verschiedene Optionen für Versicherte, um die steigenden Beiträge abzumildern:

  1. Tarifwechsel innerhalb der PKV: Versicherte können in der Regel ohne Gesundheitsprüfung in einen günstigeren Tarif wechseln, solange der neue Tarif keine zusätzlichen Leistungen umfasst.

  2. Erhöhung der Selbstbeteiligung: Eine höhere Selbstbeteiligung senkt die monatlichen Beiträge. Dies ist besonders für gesunde Versicherte sinnvoll, die wenig in Anspruch nehmen.

  3. Wechsel zu einem anderen Versicherer: Wer die Erhöhung als zu hoch empfindet, könnte auch einen Wechsel in Betracht ziehen. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass eine Gesundheitsprüfung erfolgen kann und Altersrückstellungen in der Regel beim alten Anbieter verbleiben.

  4. Leistungen anpassen: Wer auf bestimmte Leistungen verzichtet, z. B. auf Zusatzleistungen wie Chefarztbehandlung, kann ebenfalls die Beiträge senken.

Häufige Fragen
zur Beitragserhöhung in der privaten Krankenversicherung

Warum kommt es zu plötzlich stark steigenden Beiträgen?

Für Tariferhöhungen in der PKV gibt es gesetzliche Vorschriften. Für eine Beitragsanpassung müssen die Ausgaben für Versicherungsleistungen in einem Tarif um mindestens 10 Prozent höher liegen als ursprünglich angenommen. Dieser Schwellenwert wird zum Glück nicht jedes Jahr überschritten, daher erfolgen auch nicht jährlich Beitragserhöhungen. Trotzdem verteuern sich medizinische Leistungen jedes Jahr. Sobald der Schwellenwert überschritten wird, werden die Kostensteigerungen der letzten Jahre aufgeholt. Dadurch kommt es zu einer Beitragserhöhung in größerem Umfang.

Gibt es jedes Jahr eine starke Anpassung?

Nein, PKV-Beiträge dürfen nur angepasst werden, wenn die ursprüngliche Kalkulation nicht mehr stimmt. Das ist beispielsweise der Fall, wenn die medizinischen Kosten deutlich steigen oder der Rechnungszins gesenkt werden muss. Wenn der Zins weiter auf dem niedrigen Niveau bleibt, können erneut überdurchschnittliche Erhöhungen erfolgen. Im Gegenzug könnten bei steigenden Zinsen die Prämien sinken, da der Versicherer dann höhere Zinserträge erzielt.

Wäre die GKV die bessere Wahl?

Die Entscheidung für eine Krankenversicherung sollte nicht allein von den Beiträgen abhängig gemacht werden. Entscheidend sind auch die Qualität des Anbieters und die Versorgung im Krankheitsfall. In der PKV kann der Vertrag individuell gestaltet werden, z. B. durch die Aufnahme von Zusatzleistungen wie einem Einbettzimmer im Krankenhaus. Außerdem gibt es keine Budgetgrenzen für Ärzte, und innovative Diagnoseverfahren sowie moderne Arzneimittel sorgen für einen umfassenderen Schutz im Vergleich zur GKV.

Wie verläuft die PKV-Beitragsentwicklung bis zur Rente?

Es kursieren oft "Horrorzahlen" über die Beitragsentwicklung in der PKV, wie eine Verdopplung oder Verdreifachung der Prämien. Ein genauer Blick zeigt jedoch, dass die Entwicklung in beiden Systemen – PKV und GKV – ähnlich verläuft. Ein freiwillig Versicherter in der GKV zahlte z. B. im Jahr 1980 rund 230 Euro monatlich, während es 2018 bereits rund 690 Euro waren – trotz zahlreicher Reformen. In der PKV ist die Beitragsentwicklung ebenfalls gestiegen, jedoch können hier die Leistungen nicht gekürzt werden, was einen Vorteil gegenüber der GKV darstellt.

Ist ein Wechsel in einen günstigeren Tarif sinnvoll?

Ein Wechsel in einen anderen Tarif bei Ihrem Versicherer kann sinnvoll sein, wenn dieser ähnliche Leistungen zu einem niedrigeren Beitrag bietet. Dabei sollten Sie jedoch auf eventuelle Leistungseinschränkungen achten und prüfen, ob Ihre Altersrückstellungen vollständig angerechnet werden. Ein Wechsel zu einem anderen Anbieter ist mit Vorsicht zu betrachten, da Altersrückstellungen dabei meist verloren gehen.